Mobile Kirche –Klappkirche – Kirche klappt

 

Am Sonntag, den 12. Februar 2012,wurde die Mobile Kapelle in der Gemeinde Peter und Paul in Neustadt eingeweiht. Das Konzept wurde von der Künstlerin und Architektin Hildegard Strutz entwickelt. Der „Prototyp“ ist aus schönem Buchenholz gefertigt und passte sich im Chorraum unserer Kirche sehr schön an die Gesamtgestaltung der Kirche ein. Aber grundsätzlich erlaubt es das System, dass es aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden kann: aus Holz, Kunststoff, Verbundstoffen oder auch Metallrahmen. Die Klappkirche ist damit nicht materialspezifisch. Die Möglichkeit zu einem innovativen Leichtbau ermöglicht damit auch einen kurzen und einfachen Auf-, Um- oder Abbau.

 

Die Mobile Kapelle besteht aus 5 Platten, die jeweils in eine Bank eingehakt werden und die jeweils noch durch Winkelelemente verbunden werden. Das Mittelteil ist von Hildegard Strutz künstlerisch gestaltet worden. In frühlingshaften grünen und gelben Tönen lädtdas Kunstwerk zum Meditieren ein.  Einbesonderes Détail, das sich v.a. dem technisch interessierten Betrachtererschließt, ist das patentierte innovative Stecksystem, mit dem die Modulemiteinander verbunden werden.

 

Wer früh genug zum Gottesdienst am 12. Februar kam, konnte beobachten, wie die Mobile Kapelle innerhalb kürzester Zeit von zwei Personen aufgebaut werden konnte. Und nach einer Woche wurde die Kapelle ebenso schnell wieder abgebaut und in einem VW-Bus verstaut.Auch das eine überraschende Eigenschaft der Mobilen Kapelle. Obwohl sie für die Nutzer_innen einen größeren sakralen Raum zu schaffen vermag, kann sich die Mobile Kapelle, wenn sie verstaut wird, richtig klein machen. Sie passt in einen normalen VW-Bus und nimmt, wenn sie nicht genutzt wird, im Pfarrheim soviel Platz ein wie ein normaler Wandschrank.

 

Die Mobile Kapelle wird zum einen bei den Kindergottesdiensten zum Einsatz kommen, die bisher im schmucklosen Kellerraum des Gemeindehauses statt finden mussten. Aber auch für den Seniorenkreis, für die Pfadfinder, für Beichtgespräche, für die Firmkatechese oder eben andere Gelegenheiten, wenn wir einen sakralen Raum einmal außerhalb des „normalen“ Kirchenraumes benötigen, kann die Mobile Kappelle genutzt werden.

 

Inzwischen hat die Künstlerin und Architektin mit Unterstützung des Erfinderzentrums Niedersachsen und mit Förderung des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums für das Konzept der Mobilen Kapelle ein Patent sowie ein Geschmacksmuster angemeldet. Die Diözese Hildesheim interessiert sich ebenfalls für das Konzept. Nachdem das Konzept Ende letzten Jahres auch im Diözesanrat vorgestellt wurde, hat die Diözese entschieden, ebenfalls eine Mobile Kapelle fertigen zu lassen. Auf dem Katholikentag in Mannheim, vom 16.-20. Mai 2012, soll die Mobile Kapelle dann auch einer großen interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden, denn schließlich sind die Herausforderungen, denen wir uns in unserer Gemeinde Peter und Paul gegenüber sehen, auch Herausforderungen vieler anderer Gemeinden in Deutschland.

 

 

Die Künstlerin und Architektin Hildegard Strutz:

www.hildegard-strutz.de